22.12.2002

J.S. Bach: Weihnachtsoratorium I-III, 22. Dezember 2002

Der Oratorienchor Würzburg (im Bild links einige der Sängerinnen und Sänger), das Orchester Sinfonietta Würzburg und die Solisten Martina Schwab, Barbara Werner, Matthias Heubusch und Johannes Weinhuber gaben unter der Leitung des Dekanatskantors Matthias Göttemann ein herrliches Konzert in der Marienkirche in Königsberg.   Ein musikalischer Hochgenuss war die Aufführung des "Weihnachtsoratoriums- Teil I-II" von Johann Sebastian Bach in der Marienkirche in Königsberg. Unser rechtes Bild zeigt den Dirigenten Matthias Göttemann


Fotos: Ulrike Langer

Der Oratorienchor Würzburg, Konzert in der Marienkirche Königsberg

22.12.2002 - von Ulrike Langer

Königsberg (ger) "Schöne Musik" möchte der Dekanatskantor Matthias Göttemann in dem "schönen Dekanat Rügheim" machen. Darunter versteht er ein reichhaltiges kirchenmusikalisches Programm mit Chor-, Kammermusik-, Orchester- und Orgelkonzerten an wechselnden Orten. Dass er dazu die notwendigen Fähigkeiten und das entsprechende Engagement besitzt, hat er bereits mit einem Orchesterkonzert in Zeil und der Aufführung des Weihnachtsteils aus dem Messias von Georg Friedrich Händel mit der Kantorei Haßberge in der Stadtpfarrkirche in Haßfurt bewiesen (wir berichteten). Nun setzte er seine Konzertreihe mit dem Weihnachtsoratorium Teil 1-3 von Johann Sebastian Bach in der Marienkirche in Königsberg erfolgreich fort. Diesmal leitete er souverän den Oratorienchor des Würzburger Sängervereins 1847 e. V., den er selbst aus dem Martin-Luther-Kirchenchor entwickelt hat, und das Orchester Sinfonietta Würzburg. Ihm zur Seite standen mit Martina Schwab (Sopran), Barbara Werner (Alt), Mathias Heubusch (Tenor) und Johannes Weinhuber (Bass) im Haßbergkreis schon bekannte und bewunderte Solisten. Mit stehenden Ovationen und begeisterndem Applaus bedankten sich die Zuhörer für die großartige Aufführung von Chor, Orchester, Solisten und Dirigent.

Zu hören waren die ersten drei Kantaten aus dem Oratorium, die für den ersten, zweiten und dritten Weihnachtstag komponiert und von Bach niemals an einem Tage aufgeführt wurden. Mit dem furiosen Chor "Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage" begannen die Chorsängerinnen und Sänger voll Freude und Begeisterung, die sich durch die ganze Aufführung zog. Daran hatte der Dirigent Matthias Göttemann großen Anteil, dem es gelang, den Chor hervorragend zu führen und ihm Höchstleistungen abzufordern. Ob es nun schnelle, technisch schwierige, laute oder leise, jubelnde oder innige Chorsätze waren ? immer zog der Gesang die Zuhörer in den Bann. Ein Glücksgriff war Göttemann auch mit der Auswahl der Solisten gelungen. Die Sopranistin Martina Schwab gefiel durch ihre klare, ungekünstelte, schöne Stimme. So wie es ein Genuss war, ihr zuzuhören, so schön war es, die Altsolistin Barbara Werner erleben zu dürfen. Die Arien "Bereite dich, Zion", "Schlafe, mein Liebster" oder "Schließe, mein Herze" brachte sie mit ihrer vollen, warmen Stimme glänzend und gefühlvoll dar. Der Tenor Matthias Heubusch, der überwiegend die Rezitative des Evangelisten darbot, gefiel durch seine jugendlich frische Stimme. Der Bass Johannes Weinhuber komplettierte das hervorragende Quartett; er brachte wohltönenden Glanz in seinen Part. Eine großartige Leistung boten auch die Instrumentalmusiker und die Zuhörer gingen anschließend in einer wahren Weihnachtsstimmung nach Hause.

Eine kleine, ungewollte Einlage brachte das Glockenspiel des Königsberger Rathauses: Mitten in der ersten Kantate erklangen die ersten Weihnachtslieder, so dass Matthias Göttemann das Konzert für einige Zeit unterbrechen musste. Musiker und Chor ließen sich während dieser Pause von den Liedern animieren: sie zupften und summten die Melodien leise mit, bis auch der letzte Ton verklungen war
.


 

CD mit ausführlichem Booklet

für 9 Euro hier kaufen

und bei jedem Konzert der Kirchenmusik in den Hassbergen.

 

Enthält die aus historischem Notenmaterial neu editierte Kantate von Paulus Immler. Ausführende: Matthias Göttemann, Kantorei Hassberge