Mit viel Feuer in der Badinerie HT, Mo. 14.10.2002
Solisten und Orchester überzeugen beim Konzert des Dekanats
von unserem freien Mitarbeiter WOLFGANG ORTLOFF
ZEIL Musikalische Höhepunkte, des Barocks und der Klassik erklangen am Samstag im Rudolf-Winkler-Haus in Zeil beim 1. Orchesterkonzert des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Rügheim.
Dekanatskantor Matthias Göttemann dirigierte von Johann Sebastian Bach (1685 -1750) das Brandenburgische Konzert Nr. 4 in G-Dur und die "H-Moll-Suite" BWV 1067. Von Johann Baptist Georg Neruda (1707 - 1780) erklang das Concerto Es-Dur für Trompete und Streicher und zum Mitsummen Wolfgang Amadeus Mozarts "Eine kleine Nachtmusik"
Aus 16 Musikern bestand das Orchester, teils aus jungen Musikern aus dem Landkreis Haßberge, teils aus dem Würzburger Raum. Um so erstaunlicher war es jedoch, wie Göttern sie zu motivieren verstand, einen exzellenten Klang zu vermitteln. So sprang der berühmte zündende Funke zum Publikum rasch über.
Bei den Streichern saß jeder Bogenstrich, so dass alle im Einklang musizierten. Dezent untermalte das Cembalo im Hintergrund. In der kleinen Nachtmusik hatte man den Eindruck, als würden die Geigen singen.
Doch außer diesem Stück verlangten die anderen Solisten. So überzeugte virtuos zusammen mit den Flöten Pamela Rachel (Würzburg) im Brandenburgischen Konzert Nr. 4 von Bach auf der Violine. Silberklare helle Trompetenklänge ließ Matthias Eckart (Ostheim vor der Rhön) im Trompetenkonzert von Georg Neruda erklingen. Die H-Moll-Suite von Bach verlangt eine hohe Spielkunst auf der Querflöte. Christiane Wollny (Würzburg) vermittelte ein zartes Einfühlungsvermögen hinzu, ohne im letzten Satz in der Baderine das notwendige Feuer vermissen zu lassen.
Resümee: ein hochkarätiges Konzert, das in der Konzertreihe "Kirchenmusik in den Haßbergen" erklang. Man darf gespannt sein auf die nächsten Aufführungen, die Dekanatskantor Matthias Göttemann jetzt schon vorbereitet.