Gospelkonzert, 9. und 10. Dezember 2006
Evangelische Kirche Altenstein, 9.12.06, 20.00 Uhr Benefizkonzert zugunsten des Diakonischen Werkes Hassberge e.V. Stadthalle Haßfurt, 10.12.2006, 19.30 Uhr
Foto: U. Langer
Ein mitreißendes Konzert gaben der Gospelchor Haßberge unter der Leitung von Dekanatskantor Matthias Göttemann und die Jazzband mit Urs John (piano), Felix Himmler (bass), Tobias Schirmer (drums) und Peter Thoma (saxophon) in der Stadthalle in Haßfurt.
?Musik im Blut? hätte man das Konzert des Gospelchors Haßberge unter der Leitung von Dekanatskantor Matthias Göttemann in der Stadthalle in Haßfurt überschreiben können. Denn nicht nur die Sängerinnen, Sänger und Jazzmusiker zeigten viel Gefühl beim Singen und Musizieren, sondern auch die Zuhörer ließen sich von der Begeisterung für Rhythmik und Melodie anstecken.
Pfarrer Jürgen Blechschmidt aus Altenstein, selbst leidenschaftliches Mitglied des Gospelchors, hatte nicht zuviel versprochen: das Programm war nicht nur bunt gemischt und kurzweilig, sondern auch musikalisch ausgesprochen anspruchsvoll und reizvoll. Dafür sorgten nicht nur der stimmlich hervorragende Gospelchor, sondern auch die exzellente Jazzband mit Urs John (piano), Felix Himmler (bass), Tobias Schirmer (drums) und Peter Thoma (saxophon). Temperamentvoll und freudig begannen der Chor und die Jazzband mit einem Medley aus den Spirituals ?Theres?s a meeting here tonight?, ?Let us break bread together?, ?Somebody?s knocking at your door?, ?Swing low, sweet chariot? und ?Good news?. Das besondere an Spirituals ist sicher, dass ihr Rhythmus ins Blut geht, ihre Harmonien dem Zuhörer wohlige Schauer über den Rücken laufen lassen und ihre Texte das Herz anrühren. So fühlte sich das Publikum immer wieder animiert, dem Schwung zu folgen, mitzuschnippen oder mitzuklatschen. Und obwohl die Begeisterung der Sängerinnen und Sänger im Vordergrund stand, zeigte sich bei den Chorvorträgen, dass der Chorleiter Matthias Göttemann Wert auf die stimmliche Ausarbeitung gelegt hatte. So wurden Tempo- und Harmoniewechsel perfekt ausgeführt und Lautstärken bestens variiert. Bewundernswert waren aber auch der vollendete Zusammenklang mit der Band und die ausgezeichnete Aussteuerung der Stimmen durch den Tonmeister.
Die Jazzband wiederum verstand es nicht nur, den Chor brillant zu begleiten und dessen Lieder mit instrumentalen Zwischenspielen zu bereichern, sondern zeigte ihre Kunst auch mit drei alleinigen Vorträgen. Bei den beiden Jazzstandrads ?Moanin?? von Bobby Timmons und ?My favourite Things? von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein sowie der jazzigen Version von ?Mo? better blues? von Bill Lee glänzten die Bandmitglieder auch solistisch.
Und weil der Chor immer auf der Suche nach neuen Mitgliedern ist, testete der Chorleiter gleich einmal die musischen Qualitäten der Zuhörer. Seine Wahl war auf das Lied ?Singin? all together? (singen wir alle gemeinsam) gefallen, bei dem das Publikum den im Programmheft abgedruckten Refrain mitsingen durfte. Im Lauf des Abends bekamen die Zuhörer aber noch öfter die Gelegenheit, den Chor zweistimmig zu unterstützen. So sangen sie voller Begeisterung bei ?Mary had a baby?, ?Amen? und bei der Zugabe ?Lord we praise you? mit. Nach einigen Spirituals, Pop- und Folksongs kündigte Pfarrer Blechschmidt an, das Publikum auf die Weihnachtszeit einstimmen zu wollen. ?Zunächst aber werden wir Ihnen einen ganz besonderen Weihnachtsbaum vorstellen: den Kaktus.? Sprach?s, stellte einen Kaktus auf die Stufen vor der Bühne und zündete zwei Kerzen zum Zeichen für den zweiten Advent an. Doch nach dem Lied der Comedian Harmonists ?Mein kleiner grüner Kaktus? wurde es dann ganz adventlich und weihnachtlich. Mit wunderschönen Liedern, darunter auch ?Virgin Mary?, ?Amen? und ?Joy to the world?, ging das begeisternde Konzert, bei dem die Chorsängerin Barbara Fallenbacher auch solistisch zu hören war, seinem Ende zu. Erst nach viel Applaus und zwei Zugaben durften der Chor und die Band die Bühne verlassen. Ulrike Langer
